Weibliche Reisende im Kontext der Frauenbewegung: Zur Verknüpfung von Orient-, Okzident- und Weiblichkeitsbildern in exmplarischen Reiseberichten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts

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Universität Vechta

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Weibliche Reisende im Kontext der Frauenbewegung: Zur Verknüpfung von Orient-, Okzident- und Weiblichkeitsbilder in repräsentativen Reiseberichten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Die Dissertation führt eine detaillierte Untersuchung darüber durch, wie drei orientalische und zwei europäische Schriftstellerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert den Orient und Okzident in ihren Reisebeschreibungen wahrnehmen und konstruieren. Der Fokus liegt auf der Doppelperspektive der Frauen, welche sowohl den Blick des Westens als auch des Orients auf den Anderen beleuchtet. Dies führt zu einer wechselseitigen Konstruktion von Orient- und Okzidentbildern, die kulturellen Vergleiche und Kontraste verdeutlicht. Das übergeordnete Ziel dieser Forschung ist es, die Lücken in der bisherigen Forschung, insbesondere in Saids Werk, zu betonen und einen umfassenderen Blick auf die geschlechtsbezogenen Auswirkungen des Kolonialismus zu ermöglichen. Die Dissertation setzt bewusst darauf, die unterrepräsentierte Perspektive von Frauen aus dem Orient zu integrieren, um den Mangel an Forschung zur Repräsentation dieser Frauen zu überwinden. Hierbei liegt der Fokus auf der literarischen Darstellung persönlicher Erfahrungen im Harem, in der orientalischen Gesellschaft und der Repräsentation der Anderen während der Reisen. Die Autorinnen heben kulturelle Vergleiche zwischen dem Okzident und dem Orient hervor und verdeutlichen, wie Frauen aus dem Orient aufgrund tiefer verwurzelter traditioneller Geschlechterrollen und sozialer Normen verschiedene Herausforderungen während ihrer Reisen erleben. Im Fazit wird deutlich, dass die Autorinnen differenzierte Darstellungen von Okzident und Orient entwickeln, die von Faszination, Ambivalenz und kritischer Reflexion geprägt sind. Zugleich entlarven sie stereotype Vorstellungen über den Orient, insbesondere im Zusammenhang mit Harem-Darstellungen. Die Analyse trägt dazu bei, die Forschungslücken in Saids Werk zu betonen und die Vernachlässigung der Gender-Perspektive bei der Untersuchung der Erfahrungen und Darstellungen von Frauen aufzuzeigen. Insgesamt liefert die Dissertation einen Beitrag zur Emanzipation und Veränderung von Geschlechterrollen im Kontext des kolonialen Dialogs.

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Keywords

Reiseberichte, Orient, Okzident, Reisebilder, Wahrnehmung, Kolonialismus, Orientalismus, Webliche Reisebeschreibung, Orientalin, Edward Said

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