Die Dissertationsschrift nimmt am Beispiel der Sportart Volleyball das Konstrukt „Vertrauen“ im Kontext Sport in den Blick. Auf Basis des dynamisch-transaktionalen Paradigmas und der differentiellen Vertrauens- und Misstrauenstheorie nach Schweer (1996b, 2014b) erfolgt die Ableitung eines differentiell-psychologischen Analyserahmens zur explorativen Untersuchung des subjektiven Erlebens intramannschaftlichen Vertrauens. Im Sinne eines ganzheitlichen Vorgehens folgt die Arbeit dem Mixed Methods Ansatz nach Kuckartz (2014, 2016). Im Rahmen der qualitativen Studie werden auf Basis leitfadengestützter Expert*inneninterviews vier empirisch begründete differente Typen (Kelle & Kluge, 2010) identifiziert, die sich hinsichtlich ihrer Charakteristika und der Bedeutsamkeit relevanter Vertrauensmerkmale innerhalb von Volleyballmannschaften unterscheiden. Darüber hinaus erfolgt die Ableitung dreier Komponenten, die für den Kontext Volleyball als zentral vertrauensrelevant erlebt werden. Die gewonnenen Ergebnisse fungieren als Grundlage für die daran anschließende quantitative Studie. Der eigens entwickelte Fragebogen dient der Erfassung kontextspezifischer Vertrauensantezedenzien, der Auswirkungen vorhandenen Vertrauens sowie der relevanten situationalen Vertrauensfaktoren. Auf Basis von explorativer Faktorenanalyse und hierarchischer agglomerativer Clusteranalyse werden vier systematisch differente psychologische Cluster im subjektiven Erleben kontextspezifischen Vertrauens in Volleyballmannschaften identifiziert. Im Zuge der Ergebniszusammenführung wird eine ganzheitliche Perspektive auf den Forschungsgegenstand durch die Gegenüberstellung und den Vergleich der Ergebnisse ermöglicht. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Reflexion der Ergebnisse. Ebenso werden die Erkenntnisse in den aktuellen Stand der (sport-)psychologischen Vertrauensforschung eingeordnet sowie Empfehlungen für die sportpsychologische und trainerliche Praxis abgeleitet.