Aktuelle Diskussionen in der Neuen Kulturgeographie brechen mit der Vorstellung von objektiv gegebenen Räumen und Raumstrukturen. Dabei verweisen insbesondere diskurstheoretische Ansätze auf die Möglichkeit und Bedeutung von räumlichen Vorstellungsbildern. So werden Räume nicht mehr mittels einer deskriptiven Beschreibung des physisch-materiellen aufgefasst, sondern als durch Vorstellungen und machtvolle Zuschreibungen gesellschaftlich konstruiert angesehen. Speziell ländliche Räume und Forschungen zu ländlichem Raum stehen dabei oftmals nicht im Fokus. Vor diesem Hintergrund möchte die Dissertationsschrift "Ländlichen Raum neu entdecken - Roadmap für eine imaginative Reise" - sofern vorhanden - einseitige Ideologisierungen oder Stereotypisierungen ländlicher Räume aufdecken und entgegenwirken. Es geht darum präformative Annahmen aufzubrechen, um eine Offenheit für eine vielfältige diskursive Landschaft von ländlichen Räumen zu ermöglichen. Dabei steht in der Untersuchung im Vordergrund, wie Imaginative Geographien über Sprache in Form vom Zeitungsartikeln überregionaler Printmedien hegemoniale Diskurse und diskursive Repräsentationen über die beiden Untersuchungsregionen erzeugen und wie oder ob Materialien des regionalen Eigenmarketings der beiden Untersuchungsregionen eine (Gegen-)Stimme zu den diskursiven Repräsentationen der Fremdwahrnehmung darstellen können. Als Untersuchungsräume wurden die unterschiedlich strukturierten Regionen Hannoversches Wendland und Oldenburger Münsterland herangezogen. Die empirischen Ergebnisse offenbaren eine heterogene Zusammensetzung der diskursiven Repräsentationen für beide Untersuchungsregionen. Dabei bringen überregionale Printmedien und Eigenmarketing sowohl divergente als auch konvergente Vorstellungen über die Untersuchungsregionen hervor.