Migration von hoch qualifizierten Arbeitskräften in ländliche Räume - Untersuchung der Aushandlungsprozesse und der Geschlechterverhältnisse bei der Wanderungsentscheidung von Paaren
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Migration von hoch qualifizierten Arbeitskräften in ländliche Räume - Untersuchung der Aushandlungsprozesse und der Geschlechterverhältnisse bei der Wanderungsentscheidung von Paaren
Die vorliegende Arbeit ist ein Schnittpunkt geografischer Migrations- und Genderforschung. Das übergeordnete Ziel ist es, den Aushandlungsprozess von Paaren im Rahmen einer Migrationsentscheidung im Kontext eines Arbeitsplatzwechsels einer beruflich hoch qualifizierten Person näher zu beleuchten. Die Arbeit stützt sich hauptsächlich auf das Wanderungsmodell von Kalter (1997) bei dem der Wanderungsprozess in die drei Phasen Wanderungsgedanke, Wanderungsplan und die tatsächliche Wanderung unterteilt wird. Es dienen zehn narrative Interviews von fünf Paaren als Ergebnisgrundlage. Die Interviews wurden angelehnt an Schützes (1983) Narrationsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass teilweise schon vor den ersten Wanderungsgedanken Aushandlungen zwischen den Paarpersonen erfolgten, die anschließend den Prozess der Migrationsentscheidung beeinflussen. Alle Paare folgten einer unterschiedlichen Strategie zur Entscheidungsfindung. Ausgleichzahlungen für die benachteiligte Paarperson, den tied mover, wurde auch für die vorliegende Studie als Faktum festgestellt. Im Haushalt lebende Kinder erleichterten den Entscheidungsprozess für die Paarpersonen sowie die Affinität zu ländlichen Räumen. Die Wahrnehmung und die Auseinandersetzung der Paare mit dem potenziellen ländlichen Zuwanderungsraum waren unterschiedlich. Eine kleinräumige Differenzierung erfolgte nicht. In den Aushandlungsprozessen waren größtenteils egalitäre sowie patriarchalische Muster gleichermaßen vorhanden. Die patriarchalischen Geschlechterverhältnisse existieren überwiegend aufgrund der höheren Wertigkeit der Berufe der hoch qualifizierten Paarperson.