Die vorliegende Studie fokussiert auf die transformativen Prozesse, denen der Faust-Stoff im 21. Jahrhundert ausgesetzt ist. In einer intermedialen Betrachtung wird dabei auf Adaptionen in Romanen, Graphic Novels und Filmen eingegangen. Dargelegt wird ein intermedialer Vergleich, um den jeweiligen Weg zur Adaption des Faust-Materials zu analysieren. Der Faust- Mythos hat eine kontinuierliche Entwicklung durchlaufen, die sich in den wechselnden gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten widerspiegelt. Die Studie zielt darauf ab, diese Transformationen in zeitgenössischen Medien zu erkunden und zu betrachten, wie sie die epochen- übergreifenden Themen ansprechen, die im Faust-Narrativ verankert sind.
Die konzeptionelle Rahmung wird aus der Intertextualitätsforschung hergeleitet, deren Implikationen für moderne Faust-Adaptionen diskutiert werden. Eine Übersicht über die Faust-Tradition bildet die Grundlage für die Analyse moderner Adaptionen. Die Studie analysiert repräsentative Romane, Graphic Novels und Filme. Dies beinhaltet eine Untersuchung thematischer Schwerpunkte wie Geschlechterrollen, berufliche Bestrebungen und die Darstellung von Wissenschaft in modernen Faust-Romanen. Die Diskussion erstreckt sich auf Graphic Novels, die die Lücke zwischen textuellen Erzählungen und filmischen Präsentationen überbrücken, und Filme, die den Einsatz moderner Technologie und globaler kultureller Einflüsse bei der Neugestaltung des Faust-Narrativs illustrieren. Darüber hinaus betrachtet die Studie die Rezeption des Faust-Narrativs in nicht-christlichen Kulturen und seinen Status als globales Thema, wobei sie die Grenzen der Konzentration ausschließlich auf westliche Interpretationen an- erkennt. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die facettenreiche und dynamische Natur des Faust- Narrativs in den zeitgenössischen Medien zu erläutern und zu erforschen, wie moderne Adaptionen die Komplexitäten des modernen Lebens widerspiegeln und darauf reagieren.