Einfluss von Erfahrungen auf kommunale Verantwortungsübernahme im Umgang mit internationaler Migration im Dorf

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dc.contributor.advisor Born, Karl Martin apl. Prof. Dr.
dc.contributor.author Lammers, Lien
dc.date.accessioned 2022-07-13T07:04:33Z
dc.date.available 2022-07-13T07:04:33Z
dc.date.issued 2022-07
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/21.11106/417
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.23660/voado-349
dc.description.abstract Im Zuge vielfältiger lokaler Aktivitäten durch die erhöhte Zuwanderung geflüchteter Menschen im Jahr 2015 stellen sich Fragen der Aufgabenverteilung im Umgang mit Mig- ration. In vielen Kommunen fand eine Verantwortungsteilung unterschiedlicher Akteurs- gruppen statt. Hintergrund sind staatliche Wandlungsprozesse, die auf eine Mitwirkung zivilgesellschaftlicher und wirtschaftlicher Akteur*innen abzielen, um Aufgaben in in- tegrationsrelevanten Bereichen zu verteilen. Dies verstärkt sich noch mit Blick auf unter- schiedliche Raumtypen. Gerade in ländlichen Räumen ist die Bedeutung zivilgesell- schaftlicher Aktivitäten hervorzuheben und die Kommunen versuchen diese durch lokale Governancestrukturen zu steuern um Aufgaben zu verteilen. Die Ausgestaltungen kommunaler Verantwortungsteilung im Umgang mit Migration in ländlichen Räumen zeichnen dabei ein heterogenes Bild. Trotz Aufgabenzuweisung und Rahmensetzung im politischen Mehrebenensystem, nehmen die Kommunen eigene Ge- staltungsspielräume wahr. Hinzu kommt, dass Deutschland sich erst Ende der 1990er Jahre zu einem Einwanderungsland bekannte und somit viele Kommunen in der Vergan- genheit ihre je eigenen Entwicklungspfade eingeschlagen haben. Aktuelle Forschungsar- beiten verweisen daran anknüpfend auf den Bedarf, Erfahrungen im Umgang mit Migra- tion als Einflussfaktor auf die gegenwärtige Ausgestaltung zu betrachten. Aufbauend auf dieser Forschungslücke erarbeitet die vorliegende Dissertation einen theoretisch-konzep- tionellen Zugang, wie Erfahrungen zum Aufbau von Institutional Capacity und damit zum Aufbau gemeinsamer Handlungsfähigkeiten durch lokale Governance führen können. Ziel der Arbeit ist es neben der Erarbeitung des theoretisch-konzeptionellen Rahmens Implikationen für die Praxis zu erarbeiten, wie an vergangenen Erfahrungen angeknüpft werden kann und welche Bedeutung Erfahrungen für die lokale Verantwortungsteilung im Umgang mit Migration haben können. Dazu wurde eine qualitative Einzelfallstudie anhand einer migrationserfahrenen Gemeinde im ländlichen Raum Niedersachsens durchgeführt. Durch die Kombination einer Dokumentenanalyse im zeitlichen Längs- schnitt ab dem Jahr 1945 bis in die Gegenwart wurden Aktivitäten und Strukturen im Umgang mit unterschiedlichen Migrationsformen untersucht. Die ergänzenden Ex- pert*inneninterviews eröffneten eine zusätzliche Perspektive auf gegenwärtige Gover- nanceprozesse und damit auf Rollen- und Aufgabenverteilungen. Als zentrale Erkenntnis konnte herausgearbeitet werden, dass im Jahr 2015 an vergangene Erfahrungen angeknüpft werden konnte. So konnte auf gemeinsames Wissen, Strukturen und Mobilisierungsfähigkeit zurückgegriffen werden. Im zeitlichen Verlauf zeigte sich, dass eine Zunahme der Machtressourcen der Kommune und Hinzukommen weiterer öf- fentlicher Akteure dazu führte, dass die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akt- euren und damit die lokale Governance nicht mehr fortgeführt wurde. Erfahrungen stellen nunmehr ein Potenzial für Institutional Capacity im Umgang mit Migration dar. Schluss- endlich bietet die vorliegende Arbeit einen Zugang dahingehend, wie Verantwortungstei- lung durch lokale Governance im Umgang mit Migration an vergangenen Erfahrungen im Sinne des Aufbaus von Institutional Capacity anknüpfen kann. Aus den Erkenntnissen werden Implikationen für die Praxis abgeleitet. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf weiteren Forschungsbedarf ab. de_DE
dc.description.abstract In the course of diverse local activities due to increased immigration of refugees in 2015, questions about the distribution of responsibilities in dealing with migration arise. In many municipalities, a division of responsibility between different groups of actors has taken place. The background to this is the process of change in the state, which aims to involve civil society and economic actors in distributing tasks in areas relevant to inte- gration. This becomes even more important when looking at different types of regions. Especially in rural areas, the importance of civic activities is to be emphasized and the municipalities try to steer them through local governance structures in order to distribute tasks. The arrangements of municipal responsibility in dealing with migration in rural areas paint a heterogeneous picture. Despite the allocation of tasks and the setting of frame- works in the political multi-level system, municipalities exercise their own scope for ac- tion. In addition, Germany only became a country of immigration at the end of the 1990s, so many municipalities have taken their own development paths in the past. Current re- search points out the need to consider experiences in dealing with migration as a factor influencing the current design. Building on this research gap, this dissertation develops a theoretical-conceptual approach to how experiences can lead to the development of insti- tutional capacity and thus to the development of shared capacities for action through local governance. In addition to that, the aim of the thesis is to elaborate practical implications, on how past experiences can be built upon and what meaning experiences can have for the local division of responsibility in dealing with migration. To this end, a qualitative single-case study was conducted on the basis of a community in rural Lower Saxony with experience in international migration. By combining a document analysis in a longitudi- nal temporal section from the year 1945 to the present, activities and structures in dealing with different forms of migration were investigated. The supplementary interviews with experts opened up an additional perspective on current governance processes and thus on the distribution of roles and tasks. The key finding was that it was possible to build on past experiences in 2015. This meant that it was possible to draw on shared knowledge resources, relational resources and ca- pacity for mobilisation. In the course of time, it became apparent that an increase in power resources of the municipality and the addition of further public actors led to the fact that the cooperation with civil society actors and thus local governance led to an end in coop- eration between civil society and local governance. Experiences now represent a potential for institutional capacity in dealing with migration. Finally, this paper offers an approach to how the division of responsibility through local governance in dealing with migration can build on past experiences in the sense of building institutional capacity. Implications for practice are derived from the findings. The paper concludes with an outlook on the need for further research. en
dc.format.extent Seite I-X, 1-224
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Vechta de_DE
dc.rights.uri https://voado.uni-vechta.de/page/Rechte_20170412 de_DE
dc.subject Internationale Migration de_DE
dc.subject Ländliche Räume de_DE
dc.subject Lokale Governance de_DE
dc.subject Erfahrungswissen de_DE
dc.subject Institutional Capacity de_DE
dc.subject Zivilgesellschaftliches Engagement de_DE
dc.subject.ddc DDC Sachgruppen::300 - Sozialwissenschaften de_DE
dc.title Einfluss von Erfahrungen auf kommunale Verantwortungsübernahme im Umgang mit internationaler Migration im Dorf de_DE
dc.title.alternative - Eine empirische Betrachtung für den Zeitraum ab dem Jahr 1945 - de_DE
dc.type DoctoralThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2022-02-18
dcterms.medium application/pdf de_DE
ubve.organisationseinheit Fakultät II:Geographie de_DE
thesis.level doctor de_DE
dc.contributor.referee Harteisen, Ulrich Prof. Dr.
ubve.dnb.pnr Born, Karl Martin; 171654382
ubve.dnb.pnr Harteisen, Ulrich; 121382532
ubve.dnb.pnr Lammers, Lien; 1183151004


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