Grundbegriffe des Anthropozän
Permanent URI for this collectionhttps://hdl.handle.net/21.11106/295
Grundbegriffe des Anthropozän. Ein interdisziplinäres Lexikon des DFG-Forschungsprojekts »Narrative des Anthropozän in Wissenschaft und Literatur«, hg. von Gabriele Dürbeck.
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Item Vorläuferkonzepte des Anthropozän(Universität Vechta, 2020-12-18) Nesselhauf, JonasDas Konzept des »Anthropozän« - im Jahre 2000 durch den Atmosphärenforscher Paul Crutzen (1933-) und den Biologen Eugene Stoermer (1934-2012) vorgestellt - fasst in dieser Form erstmals Erkenntnisse verschiedener naturwissenschaftlicher Disziplinen zusammen und verbindet diese zu einer wegweisenden Idee: Der Mensch hat sich in der verhältnismäßig kurzen Zeit (vor allem seit der Neolithischen Revolution und dem Erdzeitalter des »Holozän« vor etwa 12.000 Jahren) durch die Zivilisationstätigkeit nachweisbar und teils irreversibel in die Erdgeschichte des immerhin seit etwa 4,6 Milliarden Jahren existierenden Planeten eingeschrieben.Item Tiefenzeit(Universität Vechta, 2020-12-18) Hüpkes, PhilipDie zentrale These des Anthropozän-Konzepts besagt, dass die menschliche Spezies (anthropos) als »geological force« (Crutzen 2000: 18) operiert und in erheblichem Maße auf die gegenwärtige und zukünftige Beschaffenheit des Erdsystems einwirkt (vgl. Steffen et al. 2007). Damit wird der menschlichen Spezies Wirkmacht in planetarischen und geologischen Größenordnungen zugewiesen.Item Plastik / Müll(Universität Vechta, 2020-12-18) Auerochs, FlorianDie neomateriell variierte Willkommensformel »Welcome to the Plasticene« (Reed 2015) verstofflicht die Anthropozän-Hypothese, die sich dabei in ihrer ökologischen Hyperkomplexität auf die raumzeitliche, mitunter latente All-Gegenwart von Plastik(-müll) zusammenzieht. Zudem gibt sie der Durchbruchsrhetorik einer terminologisch längst schon von einer Reihe nicht-menschlicher AkteurInnen dezentrierten ›Menschenzeit‹ (vgl. Schneidermann 2017: 172) eine ›düstere‹, d.h. epistemisch verdunkelte, mitunter deprimierende Wendung (vgl. Morton 2016: 5).Item Geologische Poetik(Universität Vechta, 2020-12-18) Probst, SimonDie geologische Poetik fragt nach den Wechselbeziehungen von geologischem Wissen und Literatur. In dem doppelten Sinne einer Poetologie des Wissens (Vogel 1999 und 2011) kann dabei sowohl die Rezeption und Verarbeitung geologischen Wissens und Sprachmaterials in literarischen Texten als auch die sprachlichästhetische Dimension der Darstellung und Konstruktion geologischen Wissens Gegenstand der Untersuchung sein.Item Gaia(Universität Vechta, 2020-12-18) Hüpkes, PhilipEine der wichtigsten und am umfassendsten diskutierten Implikationen des Anthropozän besteht in einer irreduziblen systemischen, ontologischen und epistemologischen Interpendenz zwischen Mensch und Umwelt. Solche Ansätze finden sich u.a. bei Donna Haraway, Stacy Alaimo, Bruno Latour, Dipesh Chakrabarty, Rosi Braidotti und Claire Colebrook.