Walther, BeateBeateWalther2025-08-222025-08-222025https://hdl.handle.net/21.11106/58810.23660/voado-508Diese Veröffentlichung wurde aus Mitteln des Publikationsfonds NiedersachsenOPEN, gefördert aus zukunft.niedersachsen, unterstützt.In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurde erstmals in der Geschichte des deutschen Schulwesens das Fach Schulgartenunterricht curricular verortet, das im Kontext der polytechnischen Bildung und Erziehung eine wichtige Rolle spielte. Es wurde zum 1. September 1963 an allen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschulen eingeführt und bis 1988/89 weiterentwickelt. Das Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit ist es, die Schulgartenbestrebungen, die zur Einführung und Etablierung des Faches beitrugen, mithilfe der Dokumentenanalyse zu rekonstruieren. Als Quellen dienten nicht nur Lehrpläne, Lehr- und Lernmaterialien, sondern archivalische Schriftstücke des Deutschen Pädagogischen Instituts und der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, anhand derer die Entwicklung der Schulgartenarbeit nachgezeichnet werden konnte. Die zunächst wechselnde Verortung der Schulgartenarbeit von Beginn des Schulbetriebs 1945 bis zum Schuljahr 1962/63 in verschiedene Unterrichtsfächer war eng mit den jeweiligen wirtschaftlichen und bildungspolitischen Rahmenbedingungen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. DDR sowie mit der Schaffung geeigneter materieller, organisatorischer und personeller Voraussetzungen verknüpft. Darüber hinaus erhielt die Arbeit im Schulgarten Unterstützung durch die Aktivitäten der Jungen Pioniere und außerschulischer Arbeitsgemeinschaften. Verschiedene Versuche dokumentieren die Bemühungen, durch die Schulgartenarbeit die Schüler im Sinne eines berufsorientierenden Unterrichts für die Landwirtschaft zu interessieren, sie an gesellschaftlich nützliche Tätigkeiten heranzuführen und bei ihnen die Liebe zur Arbeit und zur Natur zu entwickeln. Zum politischen Ende der DDR existierte ein fast flächendeckendes, funktionell gut ausgestattetes Schulgartennetz, einschließlich vielfältiger Optionen die Schulgartenarbeit ganzjährig und auch an Schulen ohne Schulgartengelände durchführen zu können, sowie bewährte Strukturen der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften. Die Forschungsergebnisse belegen, dass die Schulgartenarbeit als Bestandteil der polytechnischen Bildung und Erziehung im Gesamtsystem des Bildungswesens in der DDR nur als komplexes Konstrukt innerhalb eines Fächerkanons verstanden werden kann und aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten ist.deCC BY-ND 4.0SchulgartenlehrerSchulgartenSchulgartenarbeitpolytechnischer Unterrichtgesellschaftlich-nützliche ArbeitPolytechnische Bildung und ErziehungGrundschullehrerHeimatkundeSchulgartenunterrichtDeutsche Demokratische Republik (DDR)Sozialwissenschaften::370 Bildung und Erziehung::370 Bildung und ErziehungDie Entwicklung des Faches Schulgartenunterricht in der SBZ und in der DDRBookEine historiografische Studie zur Schulgartenarbeit in ihrer Bedeutung für die polytechnische Bildung und Erziehung